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Berufspendlernetz Sachsen

Ein Modellprojekt der Sächsischen Energieagentur - SAENA
 
Über 50 Prozent der Einwohner des Freistaates Sachsen pendeln täglich mit dem Pkw zu ihrem Arbeitsplatz, in manchen Regionen liegt dieser Anteil sogar bei fast 80 Prozent. Vor diesem Hintergrund hat die Sächsische Energieagentur- SAENA GmbH das Modellprojekt „Berufspendlernetz Sachsen" am 15. Juli 2008 flächendeckend für den gesamten Freistaat ein­geführt. Ziel des Projektes ist es, regelmäßige Fahrgemeinschaften unter den Pendlern zu initiie­ren, um Emissionen zu mindern und auch die Kosten für den Arbeitsweg zu senken.
 
Das Projekt ist in Deutschland einmalig, denn bisher gab es solche Angebote nur auf kommunaler oder regionaler Ebene.
 
Das Berufspendlernetz ist unter der Internetadresse www.sachsen.pendlernetz.de eingerichtet.
 
1. Funktionsweise des Berufspendlernetzes Sachsen
Das „Berufspendlernetz Sachsen" ist eine internetgestützte Plattform zur Vermittlung von Fahr­gemeinschaften. Sie steht den sächsischen Berufspendlern zur Verfügung, damit diese regel­mäßige Mitfahrer oder Mitfahrgelegenheiten suchen können.
Die Eingabe der Fahrten und die Anlage des persönlichen Nutzerkontos erfordern zwischen drei und fünf Minuten Zeit. Nach der Anmeldung kann der Berufspendler nach Mitfahrangeboten su­chen bzw. selbst eine Mitfahrgelegenheit einstellen. Die persönliche Kontaktaufnahme zwischen Fahrern und Mitfahrern erfolgt danach per Telefon oder E-Mail.
Durch seine differenzierte Abbildung der Abfahrts- und Zielpunkte geht das Vermittlungssystem direkt auf die Bedürfnisse der Berufspendler vor Ort ein.
Ziel des „Berufspendlernetzes Sachsen" ist es, die Auslastung der Pkws auf dem Weg zur Arbeit zu erhöhen. Statistisch gesehen ist im Berufsverkehr momentan jeder Pkw mit nur 1,04 Perso­nen besetzt.
Laut einer Studie des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) werden durch vergleichsweise einfache organisatorische Maßnahmen, wie die Erhöhung der Beset­zungszahl durch die Bildung von Fahrgemeinschaften, erheblich deutlichere Emissionsminde­rungen als beim Einsatz moderner Telematikkonzepte erzielt.
 
2. Integration des ÖPNV
Im ländlichen Raum soll das Berufspendlernetz zukünftig den ÖPNV dort unterstützen, wo er ökonomisch an seine Grenzen stößt oder nur unzureichend ausgeprägt ist. Deshalb sind eine gezielte Zusammenarbeit mit den ÖPNV-Anbietern und die Programmierung von Schnittstellen zwischen den Fahrplanauskunftssystemen des ÖPNV und den Angeboten des Berufspendlernetzes in Vorbereitung und werden in Kürze zur Verfügung stehen. Mit dieser sogenannten „ÖPNV-Tiefenintegration" lassen sich beide Angebote fahrstreckenge­nau in einem System darstellen. Durch diese Verknüpfung ergeben sich gleichermaßen positive Synergieeffekte für den ÖPNV wie den motorisierten Individualverkehr (MIV).
 
3. Vorteile für die Region
Auch für die heimischen Betriebe kann sich der Einsatz des Berufspendlernetzes bezahlt ma­chen. Arbeitnehmer, die in Fahrgemeinschaften den Weg zur Arbeit antreten, sind ausgeruhter, weniger gereizt und seltener krank. Dies erhöht die Leistungsbereitschaft und die Produktivität. Auf dem Betriebsgelände selbst kann Parkraum, der bisher von Mitarbeitern genutzt wurde, Kunden und Besuchern zur Verfügung gestellt werden. Da der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur inzwischen längst an räumliche, ökologische und fi­nanzielle Grenzen gestoßen ist, sollte sich auch im Freistaat Sachsen jede Stadt und Gemeinde, aber auch jedes verantwortungsbewusste Unternehmen fragen, was man gemeinschaftlich zur Optimierung der betrieblich, regional und überregional verursachten Verkehrsströme beitragen kann.
Das „Berufspendlernetz Sachsen" ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige, effiziente und sichere Mobilität.
 
4. Hintergrund:
Die Fahrstrecken der Berufspendlerwerden immer länger. Etwa jeder vierte Berufspendler ver­bringt auf dem Weg zur Arbeit eine halbe Stunde auf der Straße. Die Folgen sind neben dem hohen Schadstoffausstoß und den damit verbundenen Umweltbelastungen vor allem anwach­sende Stauzeiten mit volkswirtschaftlichen Schäden durch Zeitverluste sowie Unfälle und Stra­ßenverschleiß.         
Die aktuelle Diskussion um die Begrenzung der Pendlerpauschale, ständig steigende Kraftstoff­preise sowie die Probleme bei der Einhaltung der EU-Richtlinie zur Luftreinhaltung verleihen dem Thema zusätzliche Brisanz. Die steigenden Kosten für Mobilität gehen nicht nur zu Lasten eines jeden Einzelnen. Als direkter Kaufkraftverlust der Bürgerinnen und Bürger belasten sie in der Folge auch Handel und Gewerbe in der Region. Die durchschnittlichen jährlichen Kfz-Kosten für einen Berufspendler mit 40 km Arbeitsweg im Freistaat Sachsen betragen knapp 3.800 Euro (bei einem Dieselpreis von 1,50 Euro/ Liter).
 
Liste der Internetadressen für das Berufspendlernetz Sachsen: www.sachsen.pendlernetz.de
 
Ab 01.08.2008 sind hinzugekommen:
 
leipzig.pendlernetz.de
chemnitz.pendlernetz.de
dresden.pendlernetz.de
kreis-leipzig.pendlernetz.de
kreis-nordsachsen.pendlernetz.de
kreis-zwickau.pendlernetz.de
erzgebirgskreis.pendlernetz.de
kreis-mittelsachsen.pendlernetz.de
kreis-meissen.pendlernetz.de
kreis-sw-oe.pendlernetz.de
kreis-bautzen.pendlernetz.de
vogtlandkreis.pendlernetz.de
kreis-goerlitz.pendlernetz.de